Geschichte

Geschichte des Verbandes der niedersächsischen Archivarinnen und Archivare e.V. (VNA)

 

Nach längerer Diskussion, wie das Archivwesen in Niedersachsen den Herausforderungen der Zukunft begegnen kann, wurde der VNA im Jahr 2015 beim Amtsgericht Hildesheim als Nachfolgeorganisation der „Arbeitsgemeinschaft der niedersächsischen Kommunalarchivare“ (ANKA) in das Vereinsregister eingetragen.

Wie alles begann…

Bereits am 4. und 5. April 1963 fand in Hannover die erste offizielle „Arbeitstagung der niedersächsischen Kommunalarchivare“ (ANKA) statt. Die Initiatoren kannten sich von ihrer Zusammenarbeit im „Verein deutscher Archivare“ (VdA). Auf Anregung Richard Moderhacks, dem damaligen Leiter des Stadtarchivs Braunschweig, wurde eine engere archivische Zusammenarbeit gesucht. Neben dem fachlichen Austausch der hauptamtlichen Leiter der Stadtarchive in Niedersachsen sowie der Schaffung einer Plattform für die Erörterung aktueller Probleme, sollte auch nebenamtlichen Archivaren kleinerer Archive ein Forum für Aus- und Fortbildung geboten werden. Dies war auf Ebene des VdA ein Manko.

Seit den 1980er Jahren verfestigte sich die innere Organisation der ANKA. Es gab einen gewählten Vorstand und eine Geschäftsstelle, allerdings noch keine Satzung.

Brauchen wir rechtliche Grundlagen?

Mit der Bildung der „Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag“ (BKK) im Jahr 1990 wurde eine stärkere Institutionalisierung der ANKA nötig, denn dies war Voraussetzung für eine ordentliche Vertretung der niedersächsischen Kommunalarchive in der BKK. Deshalb wurde 1990 die ANKA in einen gemeinnützigen Verein umgewandelt und schließlich am 12. Juli 1991 in das Vereinsregister vom Amtsgericht Hildesheim eingetragen. Der Hauptzweck des als Personenverband organisierten Vereins war die Förderung des kommunalen Archivwesens. Auf jährlich stattfindenden Tagungen wurden archivfachliche Fragen diskutiert, aber auch archivpolitische Ziele formuliert. [1]

Wie sollen wir uns weiterentwickeln?

Schon ab den späten 1990er Jahren gab es immer wieder Vorstöße und Diskussionen, den Verein breiter aufzustellen und auch für andere Archivsparten zu öffnen. Doch erst mit der ANKA-Tagung in Braunschweig 2011 wurde der maßgebliche Diskussionsprozess eingeleitet. Grundgedanke war, gemeinsam stärker zu sein bei der Bewältigung der künftigen Aufgaben, denen sich das Archivwesen im Zeitalter der Digitalisierung und vor dem Hintergrund einer zunehmenden Verrechtlichung zu stellen hat. Ziel war, die Kräfte zu bündeln und eine „schlagkräftige Lobby" aufzubauen, um die Archivinteressen im Land besser vertreten zu können.

… und zum VNA wurde.

Auf dem 1. Niedersächsischen Archivtag in Hildesheim im April 2014 wurde in der Mitgliederversammlung beschlossen, die ANKA zu einem „Verband der niedersächsischen Archivarinnen und Archivare“ (VNA) zu erweitern. Nach der Anpassung der Satzung wurde am 9. Juni 2015 der VNA vom Amtsgericht Hildesheim in das Vereinsregister eingetragen und mit Bescheid vom 28. April 2016 seine Gemeinnützigkeit festgestellt. In der Satzung ist ausdrücklich verankert, dass der VNA den Niedersächsischen Archivtag als maßgebliche Fortbildungsveranstaltung durchführt. Auch künftig sollen die Interessen der ehrenamtlich im niedersächsischen Archivwesen Tätigen berücksichtigt werden. Nach wie vor stellen die kommunalen Archivarinnen und Archivare den überwiegenden Teil der inzwischen 186 Mitglieder, aber der Anteil aus dem Landesarchiv, den kirchlichen Archiven, den Archiven der Hochschulen und der Wirtschaft wächst.

 

[1] Ausführlich dargestellt hat die Geschichte der ANKA aus Anlass des 40-jährigen Bestehens Ernst Böhme in einem Beitrag für die Archiv-Nachrichten Niedersachen, siehe: Ernst Böhme, 40 Jahre ANKA. Ein geschichtlicher Überblick, in: Archiv-Nachrichten Niedersachen 6 (2002), S. 117–126.

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